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AutorenbildBredeck Bakker Team

Wie der Münsterländer Korn zum Wohle der Viehzucht und zur Freude der Christenmenschen wurde

Mit tiefem wissenschaftlichen Ernst wurde einmal das Wortteil „falen“ des Begriffes „Westfalen“ mit dem lateinischem Wort „Falchovarii“ in Verbindung gebracht.

Die Übersetzung bedeutet – kein Scherz – soviel wie „Flachmänner“ und nimmt Bezug auf unser flachländisches Siedlungsgebiet.

Diese These hat sich bis heute als nicht sonderlich tragfähig erwiesen. Dennoch hat die Bezeichnung „Flachmann“ für den gemeinen Münsterländer einen gewissen Charme, kann er doch als Symbol für unsere mehr als innige Beziehung zu allem Hochprozentigen gedeutet werden.


Schon im frühen Mittelalter sind in unserem Ländchen nahezu alle Getreidesorten nachweisbar, die als Grundlage für die Herstellung des guten Münsterländischen Korns herhalten können,

Logisch, dass wir irgendwann daran gingen, daraus etwas zu zaubern, das unsere Laune hebt uns vor allem mit unserem verregneten Himmel aussöhnt.

Und das geht so:

Man schortet das Korn, verkleistere es mi heißem Wasser, verwandle die Stärke mit Malz zu Zucker, vergäre den Zucker mit Hefe zu Alkohol, destilliere diesen sodann und verdünne ihn am Ende solange mit Wasser bis der münsterländische Zaubertrank eine Alkoholgehalt von 32% (Korn) bzw. 38 % (Doppelkorn) aufweist. Fertig.

 Eigentlich bräuchte man sich jetzt nur noch zurücklehnen und s sich so richtig gut gehen lassen.

Doch Oh Weh!!!! Kauf auf der Welt wurde unser „Schnäppsken“ bereits als Teufelszeug abgetan.


Das war ein großes Malheur. Denn da wir einerseits erheblichen Geschmack an dem Selbstgebrannten gefunden hatten, andererseits aber gute Christenmeschen sind, forderte uns diese Form der Verteufelung ein erhebliches Maß an Gehirnakrobatik ab.

Gene es doch darum, schmeidige Begründungen zu ersinne, di uns ein gutes Gewissen ermöglichten, ohne auf unseren Brandbeschleuniger zu verzichten.

Ein Ansatzpunkt war die so genannte „Schlempe“: Sie fiel als Nebenprodukt beim Kronbrennen an und erwies sich als hervorragendes Tierfutter.

Da wir als Christenmenschen unser Vieh nicht darben lassen konnten, erklärten wir das Nebenprodukt zum Hautprodukt und brannten weiter Schnaps, was das Zeug hielt – IMMER ZUM Wohle der münsterländischen Viehzucht, versteht sich.

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